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Der Maler
Manuel Thomas versteht sich seit seiner Jugend vor allem als "Papierarbeiter": Zeichnungen,
Skizzen, Illustrationen, Druckgraphik, Materialdrucke, Monotypien, Aquarelle, Collagen mit
bearbeiteten oder aquarellierten Papieren ohne Anteile bildhafter, vorgefundener oder gedruckter Elemente.
Die fadendünnen Linien seiner Zeichnungen, soweit figürlich, erzählen
seltsame Geschichten, auf die sich kaum ein Reim machen lässt. Die Beschäftigung Thomas'
mit Marcel Proust hat seit 40 Jahren zu etwa 200 Blättern "hors texte" geführt, nicht konkret
illustrierend, sondern assoziativ eingehend auf Milieus, Atmosphäre und biographische wie
narrative Fragmente. Auch zahlreiche Blätter zu Anselm Feuerbachs Biographie und Werk
entstanden in ähnlicher Unabhängigkeit. Daneben stehen immer wieder Zeichnungen und
auch Gruppen von Gemälden mit biblischen Themen. Eine Sonderstellung in seiner Arbeit
nimmt seit 50 Jahren seine zumeist abstrakte Hinterglasmalerei ein.
Der Autor
Manuel Thomas ist gleichermaßen bildender Künstler wie Autor. Seiner ersten Ausstellung
1961 in Mainz folgte im Jahr darauf sein erster, von surrealen Elementen und phantastischen
Abschweifungen geprägter Roman "Herr Mo" mit eigenen Zeichnungen. Dem Wechselspiel aus
Linie und Wort kommt in Thomas' Arbeit immer wieder eine eigenwillige Rolle zu. Die späteren
Romane sind Monologe eines Mannes in schwierigen Lebenssituationen. In nicht wenigen seiner
Gedichte wirft Manuel Thomas religiöse Fragen auf; andere lyrische Texte sind Ergebnisse seiner
Reisen mit ihren sozialen und kulturellen Erfahrungen. In seinen Erzählungen pointiert er beide:
Wirklichkeit und scheinbare Unwirklichkeit.
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